Was Social Distancing für die Mitarbeiter, die Zusammenarbeit im Team und die Auswirkungen auf die Team- und Unternehmenskultur bedeutet

proJob Team

Bevor wir starten, lassen Sie uns zunächst auf ein neues Wort einigen: physical distancing. Sie werden uns bestimmt zustimmen, dass „soziale Distanz“/“soziale Isolation“ zu keiner Zeit gesund für Wohlbefinden und Psyche ist, vor allem aber nicht in einer Zeit, in der Unsicherheit und Ängste allgegenwärtig sind.

Egal ob wir PersonalerIn, MitarbeiterIn, oder Führungskraft in der aktuellen Krise sind, sind wir alle an erste Stelle ein Mensch. Und ein gesunder Mensch benötigt für das psychische Wohlbefinden, Austausch mit Anderen und soziale Kontakte. Unabhängig davon, aus welchem Paradigma der Psychologie wir das Menschenbild als Basis nehmen, basiert menschliches Handeln meist aus dem Zusammenwirken von Individuum und Außenwelt. Betrachten wir den Menschen, bzw. in unserem Fall die*den MitarbeiterIn, aus der Sicht der humanistischen Psychologie; sind neben der Ganzheit und Autonomie, soziale Interdependenz, Selbstverwirklichung, sowie Ziel- und Sinnorientierung zentrale Merkmale des Menschenbilds. Sie sehen selber, aktuell sind diese Aspekte eher zweitrangig und wir verständigen uns gemeinschaftlich auf #stayathome und #flattenthecurve Verhaltensweisen. Wir zeigen Verantwortung für unsere Mitmenschen und stellen uns und unsere Bedürfnisse zurück. Diese aktuelle, wir würden sagen: atypische Situation, sind wir allerdings alles andere als gewohnt und es kommt nun darauf an, „das Beste daraus zu machen“.

Was können wir für MitarbeiterInnen, KollegInnen, die Zusammenarbeit im Team und die Team- und Unternehmenskultur tun?

Neben dem Ermöglichen des mobilen und digitalen Arbeitens, sind Wohlbefinden eines jeden selbst und die Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte von großer Bedeutung. Als z.B. Führungskraft haben Sie eine besonders wichtige Rolle. Bleiben Sie sich dabei in dieser Zeit treu und geben Sie in Ihrem Wortlaut Ihre runtergebrochene Team-Strategie, abgeleitet aus der Ihres Unternehmens, an Ihre KollegInnen weiter. Vereinbaren Sie weiterhin regelmäßige, digitale Besprechungen. Führen Sie Ihr Team, wie eine Sportmannschaft, die in der Verlängerung spielt – das Ziel vor Augen haltend und auf das Wesentliche konzentrierend: alle am Ball zu behalten und motiviert bis zum Ende der Krise das Ergebnis halten – in diesen Zeiten kommt es auf Sie und die Mannschaft an.

Achten Sie persönlich darauf (unabhängig der Hierarchiestufe), dass Sie einen geregelten Tagesablauf haben, dass Sie so viel „Normalität“, wie es nur möglich ist, beibehalten. Trauen Sie sich an Aufgaben und Projekte, für die Sie vorher keine Zeit und Muße hatten. Feiern Sie besonders auch kleine Erfolge, die Sie im typischen Arbeitsalltag nicht als solche gesehen hätten. „Reframen“ (ein Tool aus dem Coaching) d.h. interpretieren Sie physical distancing um.

Ändern Sie nicht Ihre gewohnten Verhaltensweisen, kontaktieren Sie kurz die Kollegin, um bei einem Kaffee den Aufreger des Tages zu besprechen – machen Sie das nicht mehr physisch, Stichwort „physical distancing“, sondern mobil, per Telefon, Teams etc.. Halten Sie Kontakt, denn eins ist gewiss: irgendwann sitzen Sie wieder im Büro, an Ihrem Schreibtisch und PC und dann wollen Sie weiterhin sich nonverbal mit Ihren KollegInnen austauschen können, verlernen Sie es nicht und machen Sie die Kamera an, telefonieren Sie los! Sie haben sich weiterhin so viel zu sagen, das Programm hakt immer noch an der Stelle, wie es vor zwei Wochen getan hat, der Stift verfärbt Ihre Finger immer noch so seltsam, der Kollege weiß immer noch, mit welcher Tastenkombination, Sie welchen Befehl erhalten – lassen Sie sich nicht zu weniger Kommunikation hinreißen, ändern Sie nur die Art und Weise. Stimmen Sie regelmäßige Videochats ab, z.B. je nach Bedarf einmal täglich, oder an bestimmten Wochentag.

In solchen Krisensituationen wird nämlich Ihre Team- und Unternehmenskultur auf die Probe gestellt. Sind Sie wirklich so offen und teamorientiert, wie Sie es sich wünschen würden? Jetzt ist der beste Zeitpunkt, sich als Team zu reflektieren und neue Möglichkeiten in die „alten Vorgehensweisen“ zu ergänzen. Lernen Sie sich von einer neuen Seite kennen, zuhause, in gemütlicher Kleidung, mit der Lieblingstasse in der Hand.

Wenn diese atypische Situation sich wieder „normalisiert“, gehen Sie als gestärktes Team aus der ganzen Sache raus, da Sie, egal welcher Teamtheorie Sie folgen, ein wesentliches Merkmal eines Teams erfüllt haben: Sie haben ein gemeinschaftliches Ziel erreicht: Sie haben zusammen die Krise überstanden. Egal, wie der Ausgang sein mag, welche Umsatzeinbußen Sie möglicherweise erleiden werden, welche Kunden eventuell abspringen werden – eins ist wichtig: den „Wieder- bzw. Neustart“, die Umsatzgenerierung und das Aufbauen des Geschäfts, schaffen Sie nur mit und als Team. Deswegen „hegen und pflegen“ Sie Ihre sozialen Kontakte, Ihr Team, Ihre KollegInnen, aber auch Ihre Führungskraft.

Wenn es soweit ist und wie Sie bei der Teamentwicklung unterstützen können, freuen wir uns über Ihre Anfrage.

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